Schule verwandelt sich in Kunstwerkstatt
Surberger Grundschüler werkeln mit Begeisterung an kleinen und großen Kunstwerken
Kein Tag wie jeder andere an der Grundschule Surberg - das war bereits weithin sichtbar, als man am Donnerstag, dem 25. Juni 2015 bei Ankunft an der Schule vor dem Bushäuschen außergewöhnliche Gerätschaften erblickte und trotz sommerlicher Temperaturen ein Feuer auf einem Tisch lodern sah. Inmitten einer Gruppe von Schülern stand zudem ein Amboss, auf den ein Mann einen Hammer niedersausen ließ. Der traf mit lautem Klang auf ein Metallstück mit glühender Spitze, die sich unter dem kräftigen Schlag verformte. Eine Schmiede stand an diesem Tag im Pausenhof, außerdem ein großer sandbeladener Anhänger. Und dies sollte nicht die einzige außergewöhnliche Szenerie vor und im Schulgebäude bleiben: Heute hatte sich die Schule in eine große, bunte Werkstatt verwandelt.
Vom Förderverein organisiert, fleißig unterstützt von Eltern und Lehrern, durften die Grundschüler unter der Anleitung echter Profis diverse Kunstwerke erschaffen. Eindrucksvoll war die Begeisterung, mit der die Nachwuchs-Kunsthandwerker ihre Werke schufen, eindrucksvoll auch das Engagement der erwachsenen Künstler und Handwerker, die mit ihren Werkzeugen und einer Flut von Materialien anrückten und die Kinder mit so viel Freude, Geduld und Wissen in ihre Berufe hineinschnuppern ließen.
Beim Malen, Schnitzen, Filzen, Modellieren, Knüpfen, beim Gestalten von Feenpuppen und Blumenwerken konnten die Schulkinder ihre schöpferische Seite entdecken und ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Die Gestaltung von Specksteinfiguren und das Schmieden forderten zudem Ausdauer und Kraft, zugegeben, auch das ein oder andere Pflaster. Ebenso war bei der Gruppe, die ein Weidentipi im Pausenhof errichtete, neben Geschicklichkeit auch Muskelkraft gefragt. Eine Schar von Fotografen, Teilnehmer des Fotoworkshops, dokumentierte das Werkeln der Mitschüler. So entstanden faszinierende Einblicke in diesen aktionsgeladenen und erfahrungsreichen Schultag.
Am Ende des viel zu schnell vergangenen Vormittags wurden die Werke der zwölf Workshops wirkungsvoll arrangiert und stolz präsentiert. Wolle hatte sich in schöne Filzkugeln und zauberhafte Feen verwandelt oder war geschickt zu Knüpfbildern verarbeitet worden. Holz nahm in den Händen der fleißigen Schüler schimmernde Tiergestalt an. Specksteinfiguren glänzten als Schnecken, Salamander oder gar als Rennauto um die Wette. Ton wurde geschickt modelliert, behielt aber einige Geheimnisse noch für sich, da die Töpfe ihre Schönheit erst nach dem Brennvorgang entfalten werden. Bunte Farben trockneten auf wunderschön bemalten Leinwänden oder als Motive auf den Pausenhof. Ebenso bunt, dazu noch duftend boten sich die Blumengestecke als wahre Augenweide den Besuchern dar. Nicht zuletzt zeugte ein großes Weidenzelt, das bald Wurzeln schlagen, grünen und sicher das ein oder andere fröhliche Pausenspiel beherbergen wird von der Nachhaltigkeit des Tages.
Die kleinen Künstler durchwanderten neugierig das Schulgelände und bewunderten die Arbeiten ihrer Mitschüler. Auch das machte Lust auf mehr, so hörte man immer wieder den begeisterten Ausruf: „Das möchte ich auch einmal ausprobieren!“ Klares Fazit: So ein Tag voller Phantasie und Tatendrang bringt mehr als die ohnehin beeindruckenden Schöpfungen hervor. Davon zeugten der Teamgeist, die kreative Energie, sowie Stolz und Freude bei der Präsentation der Werke beim anschließenden Schulfest.
ag